Trotz zinsgünstiger Kredite hat die deutsche Landwirtschaft 2023 deutlich weniger investiert. Die Nachfrage nach Programmkrediten der Rentenbank ging nach eigener Aussage um 13,6 Prozent bzw. um rund eine Milliarde Euro zurück. Um diese Entwicklung zu stoppen und die Investitionsbereitschaft der Landwirtschaft zu steigern, erweitert die Rentenbank ihr „zukunftsorientiertes“ Förderportfolio, denn es sei wichtiger denn je, dass die landwirtschaftlichen Betriebe in ihre Zukunft investierten.
Investitionszurückhaltung in der Landwirtschaft – Rentenbank-Analyse bestätigt dringenden Handlungsbedarf
„Zu Recht fordert die Rentenbank, dass Politik, Verbände und Banken gemeinsam die Voraussetzungen für das Gelingen der Transformation schaffen müssen“, erklärt BDM-Vorsitzender Karsten Hansen. „Die Annahme, dass man in erster Linie durch öffentliche und private Kapitalgabe vor allem auch bei den tierhaltenden Betrieben notwendige Investitionen in maßgeblichem Umfang anregen kann, wird sich als Fehlannahme herausstellen, solange nicht gleichzeitig an einer wirtschaftlichen Perspektive für die Tierhalter gearbeitet wird“, erklärt BDM-Vorsitzender Karsten Hansen. „Dafür muss die Gemeinsame Marktordnung GMO in dem Sinne weiterentwickelt werden, dass der Landwirtschaft ermöglicht wird, durch den Verkauf ihrer Agrarprodukte gewinnbringende Einkommen zu erzielen. Immer mehr Bäuerinnen und Bauern erkennen, dass mit staatlich alimentierten Programmen und Beihilfen keine wirtschaftlichen Perspektiven für ihre Betriebe zu schaffen sind – und das ist es, was die Entscheidung für Investitionen in die Zukunft bremst.“
BDM-Vorstand Manfred Gilch ergänzt: „Wie sieht die reale Situation der Landwirtschaft denn aus? In so gut wie allen landwirtschaftlichen Sektoren besteht fast dauerhaft – nur unterbrochen von wenigen kurzen Zeiträumen – eine Unterdeckung der Produktionskosten.
Da sind weitere neu aufgelegte Förderprogramme zwar gut gedacht und angesichts der anstehenden Aufgaben für die Zukunft eigentlich auch nötig, aber sie werden nicht dazu beitragen, die Investitionsbereitschaft der Landwirtschaft deutlich zu erhöhen. Will man diese Bremse lösen, ist weiterhin die Politik gefordert. Sie hat den Hebel in der Hand. Geredet wurde lange genug, jetzt muss gehandelt werden. Wir brauchen marktwirtschaftliche Lösungen, wir müssen unabhängiger werden von Steuergeldern, dann investieren die landwirtschaftlichen Betriebe auch wieder in ihre Zukunft“.
BDM-Sprecher Hans Foldenauer ergänzt: „Das von der Rentenbank gewünschte Konzept für das Gelingen der Transformation hat der BDM bereits vorgelegt. Mit der BDM-Zukunftsstrategie 2030 haben wir handfeste Vorschläge erarbeitet, wie die Landwirtschaft in Deutschland gesichert werden kann, wie der Steuerzahler eine Menge Geld spart, wie Investitionsfreude geschaffen wird und überdies auch noch nachhaltig investiert wird. Die Umsetzung begleiten wir gerne mit Rat und Tat, gerne gemeinsam mit der Rentenbank!“
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