(Leipzig/Sachsen). Vom 25. bis 28. April fand die 15. Agra in Leipzig statt. Auch in diesem Jahr war der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. wieder mit einem Messestand vor Ort präsent und vertrat die Position: „Die Milchviehhaltung darf nicht aus der Fläche verschwinden“. Im Laufe der Jahre hat sich die agra zu einer traditionsreichen Landwirtschaftsausstellung Mitteldeutschlands entwickelt, zu der diesmal auch viele Besucher aus anderen Bundesländern angereist waren. BDM-Mitglieder aus Bayern, Hessen und Niedersachsen kamen zum BDM-Infostand und tauschten sich mit Berufskollegen aus.
SN: BDM auf der agra 2019 – Die Milchviehhaltung darf nicht aus der Fläche verschwinden
Thematisch ging es auf der Messe um die klimageführte Landwirtschaft, Tierwohl und erneuerbare Energien. Vor allem der ausbleibende Regen in diesem Frühjahr in Nord- und Ostdeutschland ließ die Sorgen bezüglich einer erneuten Dürre aufkommen. Der diesjährige Schirmherr Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, sprach bei seiner Eröffnungsrede im Hinblick auf die Trockenheit von einer „misslichen Situation“ und schloss aber gleichzeitig staatliche Hilfen für Ernteeinbrüche in der Größenordnung zum Vorjahr aus.
Für den BDM e.V. ist es wichtig, dass die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) dringend reformiert wird. In der Debatte um die GAP muss die Marktordnung elementarer Bestandteil werden. Dabei darf sich die Diskussion nicht alleine auf die Umschichtung und Umverteilung der Mittel beschränken.
In den vergangenen Jahren ist die Abhängigkeit der Landwirtschaft von öffentlichen Geldern immer größer geworden. Im Zuge der bestehenden Agrarmarktpolitik und ihrer Ausrichtung auf globale Wettbewerbsfähigkeit hat man versucht, Verluste, die durch niedrige Erzeugerpreise und Marktkrisen verursacht werden, über Direktzahlungen auszugleichen oder zumindest zu minimieren.
Zukünftig muss die EU-Agrarpolitik entsprechend ausgerichtet werden, dass das Haupteinkommen wieder aus dem Verkauf der Produkte erzielt wird. Erst dann haben die Landwirte den finanziellen Spielraum, tiefgreifende Veränderungen der GAP nicht nur mitzutragen, sondern auch umzusetzen. Bei der Weiterentwicklung der GAP 2020 muss nach Ansicht des BDM das Marktkrisen-Management-Konzept in der GMO festgeschrieben werden, denn in Krisenphasen sind zeitlich befristete Mengenbeschränkungen zur schnellen Wiedererlangung eines Marktgleichgewichts unabdingbar.