Traditionell lädt das BDM-Landesteam Bayern zu Beginn des Jahres die Abgeordneten des bayerischen Landtags zu einem zünftigen Parlamentarischen Abend, um Kontakte zu pflegen, neue aufzubauen und nicht zuletzt um über die aktuellen politischen Ereignisse zu diskutieren. Auch in diesem Jahr konnte sich das Landesteam über die Teilnahme der Mehrzahl der agrarpolitischen Sprecherinnen der Landtagsfraktionen freuen und nach dem Genuss von bayerischen Köstlichkeiten eine interessante Diskussion führen.
Parlamentarischer Abend im Herzen der bayerischen Hauptstadt
Im Zentrum des regen Meinungsaustausches stand neben den aktuellen Vorschlägen des EU-Kommissars Christoph Hansen, der eine verpflichtende Vertragspflicht vor Ablieferung der Milch vorgeschlagen hat, auch die Zielsetzungen der künftigen Gestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2028 und der darauf folgenden Gemeinsamen Marktordnung. In Bezug auf die Vorschläge aus Brüssel konnte ein deutlicher Umschwung in der Meinung der anwesenden CSU-Agrarpolitiker festgestellt werden.
Waren vor einem Jahr noch Zitate wie „Die Tür steht für den Artikel 148 jetzt offen“ zu hören, war aktuell doch viel Beißhemmung vorzufinden. Von der Ablehnung von genossenschaftlicher Seite bis zu hohen Bürokratieaufwendungen wurden von Vertretern der Staatsregierung viele Argumente – wenn auch ohne jegliche nachvollziehbare Begründung – herangezogen, um den überfälligen Schritt in Richtung Marktgleichgewicht abzulehnen. Man kann nur spekulieren, ob die regide Ausrichtung der bayerischen Staatsregierung in Form des Fachministeriums hier die Parlamentarier beeinflusst haben könnte.
Einen deutlich offeneren Charakter erhielt die Diskussion in Bezug auf die Neugestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik. Hier wurde deutlich, dass die BDM-Forderungen inzwischen deutlich mehr durchdringen und eine Neukonzeption der GAP und der damit verausgabten Mittel von allen beteiligten Fraktionen unterstützt würde.
Neben diesen Themen wurden auch Einladung an den BDM ausgesprochen, sich im Bereich von Fachgesprächen und Ausschussanhörungen an den parlamentarischen Beratungen zu beteiligen und so die Meinung der Milchviehhalter in den politischen Prozess einzubringen. So konnten die Hauptredner des Abends, Hans Foldenauer als Vorstandssprecher, sowie die beiden Landesvorsitzenden Manfred Gilch und Hans Leis auf einen erfolgreichen Abend zurückblicken, der allerdings immer noch Potential für die weitere politische Arbeit lässt.