(Ni/Wüsting). Im Wahlkampftrubel der anstehenden Bundestagswahl im September und der anschließenden Landtagswahl im Oktober suchten viele Politiker am BDM-Messestand das Gespräch mit den Milchviehhaltern bei den Landtagen Nord in Wüsting. Die deutlich größere Gesprächsbereitschaft nutzten die Milchbauern bei dieser Gelegenheit, um den Parteien hinsichtlich ihrer landwirtschaftlichen Positionen auf den Zahn zu fühlen. Nach ihrer Eröffnungsrede stattete Gitta Connemann, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Kandidatin für den Landkreis Leer, den Milchviehhaltern einen kurzen Besuch ab und bot in der neuen Legislaturperiode ein Gespräch mit dem BDM an.
NI: Landtage Nord – Wahlkampftrubel am BDM-Stand
Ihr Kalender ließe leider ein ausführliches Gespräch am Messestand nicht zu, da ihr nächster Termin bereits auf sie warte, so die Politikerin. Die Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen aus dem Wahlkreis Delmenhorst-Wesermarsch-Oldenburg, Frau Christina-Johanne Schröder, nahm sich ausgiebig Zeit, um mit den Landwirten über die GAP-Ausrichtung, die zunehmende Bedrohung durch den Wolf und aktuelle Verbraucherschutzthemen zu sprechen. Auch Landwirtschaftsminister Christian Meyer besuchte den BDM-Messestand. Am Messeplatz von Bündnis90/Die Grünen fand schließlich auch ein Fachgespräch statt, an dem neben Landwirtschaftsminister Meyer auch Elmar Hannen, Mitglied des BDM-Landesteams in Nordrhein-Westfalen, teilnahm. Moderiert wurde das Gespräch von Hanso Janßen, Landtagsabgeordneter Bündnis 90/Die Grünen. Milchviehhalter Hannen diskutierte den Umgang mit den aufgetürmten Milchpulvermengen. „Intervention kann nicht das alleinige Kriseninstrument sein. Das EU-Sicherheitsnetz muss umgehend um effizientes Kriseninstrument erweitert werden, mit dem im Krisenfall die Milchmenge eingedämmt oder reduziert werden kann“, betonte er und beschrieb in diesem Zusammenhang die Umsetzungsschritte des BDM-Konzeptes. Minister Christian Meyer stimmte Milchbauer Hannen zu: „Milchpulverberge dürfen gar nicht erst aufgebaut und vorgeschoben werden“. Weniger sei manchmal mehr, betonte der Minister: „Milch darf nicht verramscht werden“. In der Diskussionsrunde berichtete er außerdem über das von ihm auf den Weg gebrachte Weidemilchprogramm und verwies auch auf das Grünlandzentrum. Großes Interesse an landwirtschaftlichen Themen zeigte bei den Landtagen Nord auch die Bundestagsabgeordnete Birgit Menz, Die Linke, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Als Politikerin aus dem Stadtgebiet Bremen kannte sie bisher Agrarthemen vor allem aus umweltpolitischer Sicht. Beim Standbesuch erklärten die Landwirte Birgit Menz ausführlich die Auswirkungen der Novellierung der Düngeverordnung auf die Betriebe. Bundestagsabgeordneter Peter Meiwald, Bündnis 90/Die Grünen und Kandidat aus dem Wahlkreis Ammerland und Stad Oldenburg, stattete den Milchviehhaltern ebenfalls für ein Informationsgespräch einen Besuch ab. Im konstruktiven Gespräch wurden auch kritische Punkte der letzten vier Jahre benannt.