(Wüsting/Ni). Bei der diesjährigen Ladwirtschaftsausstellung sorgte nicht nur die sengende Hitze für Gesprächsstoff. Knappes Futter, sinkende Milchpreise, gesellschaftliche Forderungen nach mehr Tierwohl und weitere Unsicherheiten durch die geplanten Handelsabkommen mit den USA und den MERCOSUR –Staaten waren die Themen am BDM-Messestand auf den Land Tagen Nord in Wüsting.
NI: Land Tage Nord – Heiße Tage und viel Gesprächsstoff
In den Gesprächen mit den Berufskollegen wurde sehr deutlich, dass die bisherige Agrarpolitik dringend korrigiert werden muss, um den zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden und die ländlichen Räume zu erhalten. Dass die bestehenden politischen Rahmenbedingungen nicht mehr zeitgemäß sind, wird durch die ständig wiederholenden Milchkrisen sehr deutlich.
Veraltete und unzureichende Marktkriseninstrumente, ein nicht (gesamt-) marktangepasstes Lieferverhalten der Milchviehhalter, immense Wertschöpfungsverluste, hohe Milchpulverberge, millionenschwere Hilfspakete und Interventionskäufe sind deutliche Signale für ein in Schieflage sich befindendes Marktgefüge.
Daher erhielt der BDM e.V. bei den Bauern und Verbrauchern große Unterstützung darin, dass zukünftig die Belange der Milchviehhalter in der Landwirtschaftspolitik viel stärker berücksichtigt werden müssen. Politiker aus dem Bundes- und Landtag zählten auch zu den Besuchern des BDM-Standes. Für einen kurzen Besuch kam der CDU-Politiker und Mitglied des Agrarausschusses im Landtag, Christoph Eilers, vorbei.
Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung des Niedersächsischen Landtages, Hermann Grupe (FDP), unterhielt sich lange mit Peter Habbena, BDM-Landesteamleiter Niedersachsen, zu aktuellen politischen Themen wie der Diskussion um den Klimawandel. Dabei erklärte Habbena, „Die Landwirtschaft ist beim Klimawandel nicht das Problem, sondern die Lösung“. „Die Landwirte leisten einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz und können viel für die CO-2 Reduzierung tun, wenn es honoriert wird“, betonte er.
Von der SPD nahmen sich die Landtagsabgeordnete Karin Logemann, agrarpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag, und ihre Parteikollegin Susanne Mittag, Mitglied des Agrarausschusses und Berichterstatterin für Tierschutz der SPD-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag, Zeit für ein Gespräch. Mit Frau Logemann sprachen Ottfried Wolter und Hermann Rosebrock über landespolitische Themen. Susanne Mittag stellte die Vorschläge der SPD-Bundestagsfraktion zum staatlichen Tierwohllabel vor.
Die SPD-Bundestagsfraktion kritisiert die Vorschläge der Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner zum Tierwohllabel. Die SPD will die Landwirte bei der Finanzierung der Umbauten bzw. in neue Ställe nicht alleine lassen. Sie schlägt ein Förderprogramm zur Unterstützung der Landwirte vor. Nach Ansicht der SPD sollen im Zuge der GAP-Reform EU-Mittel für Tierwohl zur Verfügung stehen.