In Oberbayern inzwischen eine Institution: Bereits zum 15. Mal (ohne den Coronabedingten dreimaligen Ausfall, wären wir bereits im 18. Jahr) lud der BDM zum traditionellen Milchbauernabend im Rahmen des Josefi-Festes ins oberbayerische Kloster Reutberg.
Kloster Reutberg: 2000er Festzelt beinahe voll besetzt
Unter dem Titel „Landwirtschaft im Streben nach Wertschöpfung, Wertschätzung und sozialer Gerechtigkeit“ hatte das BDM-Kreisteam Bad Tölz/Wolfratshausen schon die Frage des Abends gestellt und über 1500 Besucher strömten in das hell ausgeleuchtete Festzelt am Fuße der Genossenschaftsbrauerei, um sich nicht nur den kräftigen Josefibock schmecken zu lassen, sondern auch den beiden Rednern des Abends zu lauschen. Dies waren der bayerische Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger als Festredner und als alter Fahrensmann mir politischem Weitblick unser BDM-Ehrenvorsitzender Romuald Schaber.
Beide Redner boten den Zuhörern, in ihrer gewohnt meinungsstarken Art und Weise, ein breites Repertoire an Themen, die von der Bundes- über die EU-Politik bis in die „Niederungen“ der bayerischen Landespolitik reichten. In Bezug auf die Landwirtschaftspolitik waren vor allem folgende Punkte bemerkenswert:
Hubert Aiwanger sprach sich deutlich für die Scharfschaltung des Artikels 148 GMO aus. Diesen abzulehnen sei ebenso grotesk wie die Vorstellung, sich beim Aldi den Einkaufswagen vollzuladen, die Produkte dann zu verbrauchen und am Ende des Monats einen frei gewählten Betrag an Aldi zu überweisen, so Aiwanger. Sollte das ganze Konstrukt nicht funktionieren, könne man es ja wieder zurücknehmen – dies sei allerdings unwahrscheinlich, sei es doch in allen anderen Bereichen der Wirtschaft Ganz und Gäbe, dass Vertragspartner bei Vertragsschluss schon den Preis kennen, so der bayerische Wirtschaftsminister.
Romuald Schaber ging in seiner Rede vor allem auf die industrielen Interessen an der Nahrungsmittelproduktion ein. Viele der in Brüssel getroffenen oder verschleppten Entscheidungen, die im Interesse der Landwirtschaft liegen, würden von der Ernährungsindustrie orchestriert. In diesen politischen Prozess müssen sich daher zwingend auch in Zukunft Bäuerinnen und Bauern einmischen, um eine heimische Landwirtschaft auch weiterhin zu erhalten.
Deutliche Absagen erteilten beide Redner der Wiederansiedelung des Wolfes und der zunehmenden Verbannung von Fleisch und Milch von den Speiseplänen der Menschen.
Der Milchbauernabend wurde in gewohnt souveräner Weise durch BDM-Kreisvorsitzenden Johann Hainz moderiert, der auch zum Ende die Gewinner der Verlosung, bei der sich der Hauptgewinner über eine neue Makita-Bohrmaschine freuen durfte, beglückwünschen durfte.