BY: Faironika im Maximilianeum

Zum Ersten Parlamentarischen Tag des BDM im Bayerischen Landtag präsentierte sich der Senatssaal im Münchener Landtag denkbar ungewohnt: Vier unserer Faironikas und umfangreiches Datenmaterial zur aktuellen Krise auf dem Milchmarkt hielten Einzug und gaben dem altehrwürdigen Saal eine neue Note. Dem Landesteam bot sich die Möglichkeit, vis a vis des vollbesetzten Plenarsaals auf die aktuelle Krise aufmerksam zu machen und viele bilaterale Gespräche zu führen. Nicht überraschend war daher, dass Landtagsvizepräsidentin Inge Aures bei ihrer Eröffnungsrede überdurchschnittlich viele Abgeordnete begrüßen konnte. Für besonderes Schmunzeln sorgte die Ausführung Aures´, wonach sie vor vielen Jahren aus architektonischen Gründen einen alten Hof in Franken erworben hätte, daraufhin einen Quotenbescheid bekommen hätte und sich seit diesem Zeitpunkt auch als „Milchbäuerin“ fühle.

Nachdem der bayerische BDM-Vorsitzende Hans Leis mit einem kurzen Statement die aktuellen Probleme auf dem Milchmarkt erläuterte, nutzten viele der ca. 50 anwesenden Abgeordneten die Möglichkeit, sich näher mit den anwesenden Milchviehhaltern des BDM auszutauschen. Konsens war hier, dass die aktuelle Marktsituation die Existenz der Betriebe aufs Spiel setze und dass eine schnelle Markterholung nur über eine Mengenanpassung möglich sei. Diskutiert wurde hier auch die Möglichkeit, eine Steuerung über die Verarbeitungsebene zu organisieren. Die meisten der anwesenden Abgeordneten stimmten jedoch der Meinung der Praktiker zu, wonach eine solche Regelung eine einseitige Besserstellung der Molkereien bedeuten würde und keine systematische Lösung darstellen könne.
Neben den agrarpolitischen Sprechern aller Fraktionen konnte die BDM-Delegation auch den Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler, Hubert Aiwanger auf ein Gespräch und ein erquickendes Glas faire Milch begrüßen. Nichts desto trotz war der Parlamentarischer Tag des BDM auch gekennzeichnet von interessanten und sachorientierten Gesprächen. Viele Abgeordnete nutzen Pausen im parlamentarischen Betrieb, um die BDM-Dependance im Landtag wiederholt aufzusuchen und den Dialog zu vertiefen. Das Interesse der Abgeordneten zeigte sich auch in der großen Anzahl von spontan getroffenen Folgeterminen in den Wahlkreisen, um Lösungsmöglichkeiten in Anbetracht der historischen Milchmarktkrise auszuloten. Besonders erfreut zeigte sich Manfred Gilch, zweiter Teil der bayerischen BDM-Doppelspitze, über die nahezu vollzählige Teilnahme der Mitglieder des Landwirtschaftsausschusses, die das Informationsangebot gerne annahmen und sich auch den angebotenen Allgäuer Bergkäse schmecken ließen.
Nach der Debatte zu einem Antrag der Freien Wähler betreffend des KULAPs fand auch Landwirtschaftsminister Helmut Brunner den Weg zu den BDM-Vertretern. Er diskutierte, bis er von einer Interviewanfrage des BR „abberufen“ wurde, lebhaft mit den BDM-Vertretern, nahm Verbesserungsvorschläge an und gestand zu, dass die Milchmarktkrise nur über die Menge zu bekämpfen sei. Hier sei bei der anstehenden Agrarministerkonferenz in Mecklenburg-Vorpommern endlich politisches Handeln gefordert, so BDM-Sprecher Hans Foldenauer. Das wichtige und konstruktiv geführte Gespräch mit Brunner wurde nur von einem Fototermin mit dem charmanten BDM-Milchmadl gekrönt.

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