Laut Mitteilung des Bundesamts für Statistik in dieser Woche seien die Nahrungsmittelpreise im Juni mit einem Anstieg von 13,7 % gegenüber dem Vorjahresmonat weiterhin der stärkste Preistreiber. Besonders groß sei der Preisaufschlag bei Molkereiprodukten mit plus 22,3 % ausgefallen, hob das Amt hervor.
Nahrungsmittel stärkste Preistreiber – Milcherzeuger spüren davon nichts!
„Davon sehen wir nichts,“ stellt BDM-Vorsitzender Karsten Hansen klar. „Ganz im Gegenteil: Die Milcherzeugerpreise, die uns die Molkereien zugestehen, sind seit Jahresbeginn 2023 um bis zu 40 Prozent gefallen. Wo die Spanne hängen bleibt, die sich aus niedrigeren Milcherzeugerpreisen und Preissteigerungen für Milchprodukte ergibt, sei mal dahingestellt. Seit geraumer Zeit stellen wir aber deutliche Preissenkungen für Milchprodukte im Lebensmitteleinzelhandel fest. Butter beispielsweise wird deutlich billiger verkauft als noch vor einigen Monaten.“
Nicht akzeptabel ist für uns Bäuerinnen und Bauern die Zielsetzung, die Inflationsrate durch billige Nahrungsmittel nach unten drücken zu wollen“, betont Karsten Hansen. „Nahrungsmittel sind seit Jahrzehnten viel zu billig, so billig, dass es sich die Gesellschaft leisten kann, rund ein knappes Drittel davon wegzuwerfen! Zu billige Nahrungsmittel haben negative Konsequenzen für die Menschen in der Landwirtschaft, für Tiere und Umwelt und auch für die Leistungsfähigkeit der ländlichen Räume. Gewinner ist nur die Ernährungs- und Verarbeitungsindustrie. Billige Rohstoffe ermöglichen ihr einen weltweiten Handel mit Dumpingpreisen. Die aktuelle Agrarpolitik unterstützt das mit ihrer Ausrichtung seit Jahrzehnten. Es wird Zeit, dass hier ein echtes Umdenken einsetzt.“