(Aurich) Am 1. März 2019 tauschten sich die drei landwirtschaftlichen Berufsvertretungen in Ostfriesland, bei dem dritten Gespräch in den Räumen der Landwirtschaftskammer aus. Als Gastgeber moderierte Dr. R. Bünte (LWK) die Gesprächsrunde, aus der
sich folgende gemeinsame Aussagen der drei Verbände festhalten lassen:
NI: Verbändegespräch am 1. März 2019
Es ist mittlerweile eingetreten, dass „Transitwölfe“ in Ostfriesland erscheinen. Eine Akzeptanz für mögliche Rudel in unserer Region herrscht bei keinem der Teilnehmenden. Weidewirtschaft mit Rindern oder Schafen und auch damit einhergehender Küstenschutz schließen eine Ansiedlung von Wölfen aus.
Es gibt positive Übereinstimmung zu möglichen Obergrenzen bei Gänsen und zu teils kritischen Äußerungen der einzelnen Vertreter unterschiedlicher Umweltverbände. Übereinstimmung herrscht auch zu dem Positionspapier des LHV vom Dezember 2018, welches einen generellen finanziellen Ausgleich bei Gänseschäden auf landwirtschaftlichen Kulturen fordert. Die besondere Situation der Deichschäfer durch Konkurrenzfraß der „Rast/Gastvögel“ wurde ergänzt.
Interessant war die Beobachtung im Vorfeld, dass die touristischen Einrichtungen und die vorgelagerten Inseln deutlich mit der Kotproblematik und Verschmutzung zu kämpfen haben. Eine Entschädigung sollte einzelfallbezogen und nicht nach Gebietskulissen bzw. Schutzgebieten erfolgen. Nicht nur hierbei äußerten sich einzelne Vertreter enttäuscht über die Politik. Wenn gemeinsame Veranstaltungen stattfinden, äußern sich Politiker oftmals positiv zur Landwirtschaft. In politischen Beschlüssen findet sich diese Haltung allzu oft aber gar nicht wieder. Die Anwesenden sprachen sich dafür aus, sich bei diesen Themen auch gemeinsam für ihre Positionen einzusetzen.
Völliges Unverständnis herrscht über eine erneute Verschärfung der Düngeverordnung, ohne die möglichen Verbesserungen der bisher geschaffenen Auflagen abzuwarten. Anhand des vorgelegten Positionspapiers von AbL, Nabu und BDM sowohl an das Umwelt- als auch an das Landwirtschaftsministerium wurden unterschiedliche Sichtweisen deutlich. Ein erneutes Treffen wird stattfinden.
Teilnehmer:
M. Tannen, G. Lueken, H. Frühling (LHV)
O. Illchmann (AbL)
H. Haschenburger, K. Onneken, St. Hinrichs, P. Habbena (BDM)