NI: Milchbauern im Gespräch mit reformierter Kirche

Fotos: Reinders
Beim diesjährigen Landeserntedankfest in Hinte, ausgerichtet von der reformierten Landeskirche, waren Milchbauern des Bundesverbandes deutscher Milchviehhalter mit einem Stand zur Fairen Milch vertreten. An den Gottesdienst schloss sich seinerzeit eine Diskussionsrunde zur Situation der bäuerlichen Landwirtschaft in der Region an.

Um dieses Thema noch einmal zu vertiefen, trafen sich Kirchenpräsident Dr. Martin Heimbucher, Pastor Dr. Holger Balder und Kirchenratsvorsitzender Hartwig Peters mit Milcherzeugern des BDM. Nach einem kurzen Hofrundgang auf dem Betrieb von Gerd Uken in Rysum gab es einen angeregten Gedankenaustausch beim Tee. BDM-Regionalleiterin Karin Mansholt und Kreisteamleiter Heiko Schulte schildeten zunächst die teils dramatische Situation vieler Betriebe nach zwei Jahren Milchkrise. Viele Kollegen hätten die Milchproduktion bereits eingestellt, andere würden folgen, denn die Frustration und Resignation unter den Bauern sei groß. Auch die augenblickliche leichte Erholung des Milchpreises bedeute noch kein Ende der Krise, denn es fehlten nach wie vor über 10 Cent zur Kostendeckung, von einem Ausgleich der Verluste der letzten zwei Jahre ganz zu schweigen. Den drohenden Strukturwandel sahen Landwirte und Kirchenvertreter gleichermaßen mit Sorge. Pastor Balder wies auf die Wichtigkeit von ortsansässigen Bauern für Aktivitäten des  Gemeindelebens hin. Die Dörfer lebten mit und von ihren Bauernhöfen. Ein Ende der bäuerlichen Landwirtschaft hätte gravierende Auswirkungen, nicht nur auf die regionale Wirtschaft, sondern auch auf das Gemeindeleben. „Die Kirche ist ein Ort, an dem die bedrängte Situation der Landwirte und ihrer Familien zur Sprache kommen muss,“ ergänzte Kirchenpräsident Heimbucher. BDM-Beirat Peter Habbena erläuterte noch einmal die Lösungsansätze des BDM-Kriseninstruments. Die darin vorgeschlagene Reduzierung der Milchmenge im Krisenfall sei unter den betroffenen Milchbauern, wenn sie denn gefragt würden, mittlerweile mehrheitsfähig. Deshalb sei es wichtig, bei Fragen zur Landwirtschaft alle Verbände in die Diskussion mit einzubeziehen. Neben der Milchkrise wurden auch noch andere Themen wie die Verpachtung von Kirchenland und die Beeinträchtigung der Bewirtschaftung von Flächen durch Umweltauflagen wie Gänseschutz und Grünlandumbruchverbot angesprochen. Die Teilnehmer waren sich einig, auch in Zukunft in Kontakt zu bleiben und die Gespräche zu vertiefen.

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v.l.n.r. Gerd Uken, BDM, Kirchenpräsident Dr. Martin Heimbucher, Heiko Schulte, BDM-Kreisteamleiter Aurich, Karin Mansholt, BDM-Regionalleiterin, Ottmar Ilchmann, BDM, Kirchenratsvorsitzender Hartwig Peters, Pastor Dr. Holger Balder

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