Am 1. Juni, dem Weltmilchtag, werden wir – wenn traditionell wieder die Bedeutung der Milch hervorgehoben wird – mit einer bundesweiten Bildaktion unter dem Motto „Wir baden aus, was die Politik versäumt“ in verschiedenen Landeshauptstädten und in Berlin deutlich machen, wie weit die Milchbäuerinnen und Milchbauern aktuell erneut davon entfernt sind, ihre Betriebe zukunftsfest weiterentwickeln zu können.
Rund um den Tag der Milch, 1. Juni: BDM-Aktionen: „Wir baden aus, was die Politik versäumt!“
Nach den Milchmarktkrisen 2009, 2012 und 2015/16 mit riesigen Verlusten stehen die Milchviehhalterinnen und Milchviehhalter nun vor der Milchmarktkrise 4.0 ! Eine Krise, die man hätte abwenden können bzw. die man noch abmildern könnte, wenn man die Marktsignale, die ab Mitte 2022 deutlich zu beobachten waren, ernst nehmen und handeln würde. Stattdessen von politischer Seite das gewohnte Bild: Abstreiten, Verharmlosen und Vertrösten. Man vertraut offenbar darauf, dass sich das Problem von selbst erledigen wird. Wer so denkt und nicht handelt, baut tatsächlich auf den Ausstieg von Betrieben! Eine klimafreundliche, tierwohlgerechte Weiterentwicklung der Betriebe ist unmöglich, wenn die Milchpreise weit von einer Kostendeckung entfernt sind und mögliche Mehrwerte sich dadurch quasi in Luft auflösen.
Die aktuelle Situation: Schon bei 43 Cent/kg Milch können gerade noch die variablen Kosten der Milchproduktion gedeckt werden. Die Milcherzeugerpreise haben dieses Preisniveau in vielen Fällen aber bereits unterschritten. Die Milchanlieferung steigt bei sinkenden Milchpreisen zunächst weiter, denn den Milchbetrieben bleibt nur eines: Mehr produzieren, um die Liquidität halten zu können. Bei gleichzeitig sinkender Nachfrage spitzt sich die Situation weiter zu.
Der Tag der Milch steht für uns daher unter dem Motto „Die Milchbauern baden aus, was die Politik versäumt“. In mehreren Landeshauptstädten und in Berlin werden die Milchbäuerinnen und Milchbauern mit einer starken Bildaktion – einem überlaufenden Milchbad – für eine organisierte, befristete Reduzierung der EU-Milchmenge demonstrieren. In der Gemeinsamen Marktordnung der EU ist das Kriseninstrument des Freiwilligen Lieferverzichts gegen Entschädigung bereits vorgesehen. Es müsste nur aktiviert werden! Milchmengen rechtzeitig eindämmen, statt sie zu produzieren und zu unterirdischen Preisen auf dem Weltmarkt zu verramschen!
Wir laden alle Milchbäuerinnen, Milchbauern und Familien zu unserer bundesweiten Aktion ein! Kommt und unterstützt uns – für die Zukunft unserer Höfe! Macht es nicht wie die Politik – lasst es nicht einfach laufen!
Unsere Aktionen finden hier statt:
am 30.Mai 2023 ab 11 Uhr
in Hannover (vor dem Landwirtschaftsministerium, Calenberger Str. 2)
am 31. Mai 2023
ab 10 Uhr in Berlin, (vor dem BMEL, Wilhelmstr. 54)
ab 11 Uhr in Stuttgart (vor dem Landwirtschaftsministerium, Kernerplatz 10)
ab 11 Uhr in Düsseldorf (vor dem Landwirtschaftsministerium, Stadttor 1)
ab 16 Uhr in Schwerin (vor dem Schloss)
am 01. Juni 2023
ab 9:15 Uhr in Kiel (vor dem Landeshaus SH, Düsternbrooker Weg 70)
ab 11 Uhr in München (vor dem Landwirtschaftsministerium- München, Ludwigstr. 2)
Wir freuen uns, Euch bei einer unserer Aktionen zu sehen.
Weitere Informationen auch im Sonder-Podcast: