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Bauernverband und BDM in Mecklenburg-Vorpommern haben sich am 3. Mai getroffen und eine gemeinsame Erklärung verabschiedet. Eine Erklärung, die in ihren Details weder Bauernverbands- noch BDM-Linie ist, die der BDM von Bundesseite aber trotzdem für veröffentlichungswürdig hält, weil sie zeigt, dass die Milchviehhalter in Mecklenburg-Vorpommern wirklich bereit sind, ihre Milchmengen zu reduzieren und das sogar in erheblichem Umfang.
MV: Gemeinsame Positionserklärung von BDM und Bauernverband
Die Forderungen des BDM auf Bundesebene können Sie hier nachlesen.
Die gemeinsame Positionserklärung von BDM und Bauernverband in MV:
Branchenverbände der Landwirte in MV sind sich einig:
„Die Milchmenge muss um zehn Prozent runter“
Die Krise auf dem europäischen Milchmarkt ist derzeit in aller Munde. Am 3. Mai traf sich der neue Vorstand des Bauernverbandes MV mit dem Vorstand des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) MV in Lübesse, um über gemeinsame Forderungen an Politik und Gesellschaft zu beraten.
„Wir gratulieren dem neu gewählten Landesvorstand des Bauernverbandes und freuen uns, dass dieser Termin stattfindet“, so Christian Karp, Vorsitzender des BDM MV, zu Beginn des Treffens. „Ziel ist es, als Berufsverbände der gleichen Branche eine gemeinsame Positionserklärung abzugeben, um gegenüber der Politik mit einer Stimme zu sprechen. Das hat in der Vergangenheit leider nicht immer geklappt.“
Der Ernst der Lage war allen Anwesenden mehr als bewusst, viele von ihnen sind selbst von den Dumpingpreisen auf dem Milchmarkt betroffen. In Mecklenburg-Vorpommern sind zahlreiche Milchviehbetriebe in ihrer Existenz gefährdet. „Das ist nicht nur eine Bedrohung für die Familien der Landwirte und ihre Mitarbeiter, sondern auch für den ländlichen Raum insgesamt und unsere hochwertigen heimischen Lebensmittel“, so Christian Karp.
Nach einer ausführlichen Diskussion und Erörterung der unterschiedlichen Lösungsansätze formulierten Bauernverband und BDM die gemeinsame Positionierung: „Die Milchmenge muss europaweit um zehn Prozent gesenkt werden – und das möglichst sofort.“ Dazu müssten die Milcherzeuger in der EU verbindlich von der Politik verpflichtet werden, bis die Nachfrage auf dem Markt wieder ansteigt. Berechnet werden sollen diese zehn Prozent für den einzelnen Betrieb von dessen Anlieferungsmenge des Vorjahresmonats. Entschädigungszahlungen an die Landwirte solle es für das Zurückfahren der Produktion nicht geben. „Wird die Menge weniger, kann der Preis entsprechend dem Gesetz von Angebot und Nachfrage wieder steigen. Und wir Milchbauern kommen in eine bessere Verhandlungsposition, um mit Molkereien und Einzelhandel Verträge zu schließen“, so die Vertreter beider Verbände. „Das ist dann Entschädigung genug.“ Bisher ist es meist so, dass der Milcherzeuger erst am Ende des Monats erfährt, wie viel er nach den Abzügen von Einzelhändlern und verarbeitender Industrie noch bekommt. „Hier muss die Marktrichtung umgekehrt werden: Wir sagen, was uns die Produktion der Milch kostet und diese Kosten müssen über die Molkereien an den Einzelhandel weitergegeben werden“, so die Landwirte. „Mit unserer Forderung meinen wir aber keinesfalls die Wiedereinführung der Milchquote. Wir wollen eine flexible Lösung, die sich auf die Nachfrage am Weltmarkt anpasst. Dafür war die Quote zu starr.“
(Text: Catharina Haenning)
02.06.16
Beschluss der mecklenburgischen Milchviehhalter
Milchbauern aus Mecklenburg-Vorpommern sind sich einig!
(Lambrechtshagen/M-V) Am Donnerstagabend, den 02. Juni 2016, trafen sich die Milchviehhalter vom Bauernverband M-V e.V. und vom BDM-Landesteam e.V. gemeinsam und stellten folgenden Beschluss auf:
1. Wir lehnen die am Montag beschlossenen Liquiditätshilfen in Höhe von 100 Mio. Euro plus x ab, weil es weitere Steuerverschwendungen sind.
2. Maßnahmen, die nicht zur wirksamen Mengenreduzierung dienen, werden einheitlich abgelehnt. Es sei denn, sie werden wirklich zur wirksamen Verringerung der Milchmenge eingesetzt.
3. Die Menge muss runter!