MV: MeLa 2018: Wann kommt endlich der Richtungswechsel am Milchmarkt?

(Mühlengeez/M-V). Auch in diesem Jahr war wieder der BDM-Stand auf der MeLa eine gut besuchte Anlaufstelle für Berufskollegen, Politiker und Verbraucher. In den Gesprächen mit Besuchern betonte BDM-Bundesvorstand Karsten Hansen: „Die Rahmenbedingungen für die Milchviehhalter stimmen noch immer nicht. Wir brauchen endlich krisenfeste Märkte für die Milchbauern. Aus diesem Grund setzt sich der BDM e.V. vehement für einen Milchmarkt mit Aussicht ein“, erklärte Hansen.

Die Grundvoraussetzung dafür sei, dass die Landwirte ihre Einkommen aus den Erzeugnissen generieren und nicht auf staatliche Hilfen angewiesen sind.
Auf dem alljährlich stattfindenden Bauerntag ging es diesmal um die Dürrehilfen und wie mit der Futterknappheit umgegangen werden soll. Der Bund hat für notleidende Landwirte in M-V  50 Millionen Euro Finanzhilfen in Aussicht gestellt. Die entsprechenden Anträge würden derzeit noch in den zuständigen Behörden vorbereitet werden. Für eine praktikablere Nothilfe wurde die Lockerung der ökologischen Vorrangflächen für die Futtergewinnung gesehen. Denn die Milchviehhalter benötigen schnelle Hilfe bei der Versorgung ihrer Tiere.
Darüber hinaus wurden aus Kirchenkreisen zinsfreie Pachtstundungen als weitere Hilfen angekündigt. Aus dem Landtag kam dagegen die Absage zur steuerfreien Risikoausgleichsrücklage. Landwirtschaftsminister Till Backhaus schlug daher andere Möglichkeiten für die Bauern vor und verwies auf seine Vorschläge zur GAP 2020, zukünftig mit Umweltleistungen Geld zu verdienen.
Leider wurde keine Diskussion über grundlegende Änderungen in der Gemeinsamen Marktordnung (GMO) geführt. Viel entscheidender wäre an dieser Stelle der Austausch über ein effizientes Krisenmanagement gewesen, wie es der BDM e.V. vorschlägt, um kostendeckende Preise und Gewinne am Markt zu erzielen.

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