Reger Andrang bestand an dem Informationsabend mit Christian Manser zum Thema „Wie bleiben Klauen gesund“, der Mitte September auf dem Betrieb von Daniela und Robert Maucher in schwäbischen Bad Waldsee im Landkreis Ravensburg stattfand.
Großes Interesse an der Infoveranstaltung mit Christian Manser
Der Kuhsignal-Trainer Manser konnte in seinem gut zweistündigen Vortrag die zahlreichen Besucher gekonnt in seinen Bann reißen und mit viel Fachwissen die Zusammenhänge zwischen Klauenpflege, Schnitttechnik bei der Klauenpflege sowie Haltung und Fütterung aufzeigen.
Schon der gekonnt kritische Blick am Futtertisch über die stehenden Kühe verriet ihm welche und wieviel Kühe ein angehendes Klauenproblem entwickeln ohne, dass sie direkt lahm gehen. Anhand vieler Beispiele zeigte er die Ursachen verschiedener Klauenprobleme und wie sie minimiert bzw. behoben werden können. Besonders Klauenkiller wie enge Kehren im Stall oder Unebenheiten hat er mit vielen Fotos festgehalten und gezeigt, welche Auswirkungen sie haben und wie sie am besten behoben werden können.
Wie ein „roter Faden“ zog sich immer wieder der Hinweis auf die „funktionelle Klauenpflege“ mit einer speziellen Schnitttechnik durch den Vortrag. Dessen Devise lautet: Vorne muss die Kuh auf den Aussenklauen stehen, hinten auf den Innenklauen. Hierfür sei die funktionelle Klauenpflege das A und O. Eine ganz wichtige Maxime für die Klauenpflege! Hier sollte nur so viel Horn entfernen wie unbedingt nötig. So sollte z.B. an der hinteren Innenklaue maximal die vorderen 3 cm bearbeitet werden und – ganz wichtig – keine Hohlkehlung entstehen.
Die Beschaffenheit von Laufstallböden wie Spaltenboden oder Schiebebahnen wurde durch Christian Manser mit vielen Fotos dargestellt und auch gute Sanierungstipps gegeben: Alte Laufgangböden können aufbetoniert und ein Längsmuster mit 1,9 cm breiten x 1,0 cm tiefen Rillen einarbeitet werden. Spaltenböden können aufgeraut oder eingefräst werde.
Gummiböden sieht Manser eher skeptisch, da Keime auf und unter dem Gummiboden beste Überlebensräume hätten und so stetig ein hoher Keimdruck vorhanden sei, der die Haupterkrankung an Klauen „Mortellaro“ begünstigt. Der Boden sollte griffig und trocken sein und sollte keine Klauen“killer“ wie Stufen, Antritte oder Kanten aufweisen. Auch kostengünstige Umbaulösungen vom Anbindestall zum Laufstall wurden angesprochen.
Gute Lösungen müssen nicht immer teuer sein, so Christian Manser, aber das Ziel muss immer sein, dass die Kühe möglichst viel Komfort haben.
Bei der anschließenden regen Diskussion wurde sehr detailliert auf die Fragen der Besucher eingegangen und so konnten viele gute Ratschläge und Tipps geben werden.