BY: BDM Milchbauernabend im Festzelt von Reutberg

Gut gefüllt präsentierte sich das Festzelt auf dem traditionellen Milchbauernabend des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter, wo sich wiederum nahezu 1000 Milchviehhalter eingefunden hatten, um über den Milchmarkt und vorhandene Lösungsansätze zu diskutieren. Neben zahlreichen Honoratioren aus dem Landkreis Bad-Tölz konnte das
BDM-Kreisteam auch die drei Hauptreferenten des Abends, Gudrun
Brendel-Fischer, Mitglied des Bayerischen Landtags und stv.
Fraktionsvorsitzende der CSU-Landtagsfraktion, zuständig für die
Bereiche Wissenschaft und Kunst, Ernährung, Landwirtschaft und Forsten,
Johannes Pfaller, BDM-Bundesbeirat und Milchviehhalter und Walter Mauk,
AbL-Sprecher Regionalgruppe Oberland, begrüßen.

Nach der Eröffnung des Michbauernabends durch Johann Falter gehörte das Mikrofon Gudrun Brendel-Fischer. Sie erläuterte zu Beginn, warum der Milchpreis so niedrig sei. Die Argumente reichten von dem Russlandembargos bis zu dem eingebrochenen Export nach China und in den Nahen Osten, die die Milchkriese auslösten. Danach kam sie auf die Milchquote zu sprechen. Sie stelle voraus, dass eine neue Einführung der Quote auf EU- und Bundesebene nicht durchsetzbar sei. Des Weiteren verwies Frau Brendel-Fischer darauf, dass die Quote nicht den gewünschten Effekt erzielt hätte. Es hätte trotz Milchquote Milchpreisschwankungen und Milchmarktkrisen gegeben. In diesem Zusammenhang sagte sie, dass eine Mengensteuerung der privaten Wirtschaft oder Genossenschaften eine schnellere Lösung sei als dies über den Staat zu fordern. Ihre Partei setzt sich zurzeit, für die Verbesserung der bayrischen Wettbewerbsposition ein, z.B. durch absatzfördernde Programme. Eine weitere Maßnahme, die durch die CSU ins Leben gerufen wurde, ist, dass der Interventionspreis auf 25 Ct erhöht werden solle. Sie betonte, dass es sehr gut ausgebildete Nachwuchskräfte in der Landwirtschaft gäbe und das es so weiter beibehalten werden sollte.
Im Folgenden ergriff Johannes Pfaller das Wort und stellte einige Aussagen von Frau Brendel-Fischer richtig. Zum einen sei der Grund warum die Quote nicht den gewünschten Effekt erzielte der, dass der Bauernverband Jahr für Jahr die Quotenausgabe erhöht habe und somit Jahr für Jahr mehr Milch auf dem Markt war. Zum anderen werde sich der Milchmarkt nicht erholen, auch wenn das Russland-Embargo aufgehoben sei, da der Rubel Kurs im Keller sei und der Exporteinbruch nach China schon vorher abzusehen gewesen sei. Pfaller sagte, dass an der jetzigen Milchpreiskrise Europa und die fehlgeleitete Agrarpolitik schuld sei. Europa hat ein Milchvolumen von 160 Mio. Tonnen -Milch, Neuseeland produziert ein Drittel der Menge und die USA produziert die Hälfte der Menge. Von 2014 bis heute ist das europäische Volumen um 7% gestiegen und der Global Dairy Trade Tender (wie der Dax in der Industrie) ist von 5.000 Punkte auf unter 2.500 Punkte gefallen. Pfaller war sehr beeindruckt von Minister Brunners Auftritt in Brüssel aus Anlass des Bayerischen Milchgipfels. Er habe verstanden, dass es ein Mengenproblem gibt und dieses Problem nicht durch Erhöhung des Interventionspreises gelöst wird.
Neben den Referenten sprach auch Hans Leis, BDM-Landesvorsitzender. Er forderte die Politik auf Verantwortung zu übernehmen und zu Handeln.
Der Abschlussredner war Walter Mauk von der AbL. Er verwies auf das Milchmarktmodell unserer kanadischen Freunde. Solch ein Model würde auch auf den europäischen Milchmarkt passen und Milderung schaffen. Ein weiteres Thema welches er ansprach, war das geplante TTIP-Abkommen, dem gegenüber er sich nicht positiv äußerte.

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