Zu diesem Fazit kam der bayerische Finanz- und Heimatminister Markus Söder im Gespräch mit der Spitze des BDM-Landesteams Bayern. Positiv überrascht waren die beiden Vorsitzenden des BDM Bayern, Manfred Gilch und Hans Leis, von der Fachkenntnis und der Vertrautheit Söders mit dem Milchmarkt. So konnte der CSU-Kronprinz über Quotenende, Sicherheitsnetz und Liquiditätsdarlehn ansatzlos sprechen und sich auf hohem Niveau mit den BDM-Vertretern austauschen. Inhaltlich war Söder schnell klar, dass der Milchmarkt unter einem massiven Mengenproblem leide und diese nach marktwirtschaftlichen Kriterien vom Markt genommen werden müssten.
BY: „Wenn es Deutschland nicht macht, macht es keiner“
So bleiben, so Söder, nur drei Möglichkeiten um mit der Milchmarktkrise umzugehen: Erstens, die Krise auf Kosten eines neuen Strukturbruches auszusitzen, zweitens beträchtliche staatliche Hilfsgelder in Stellung zu bringen oder – drittens – das vom BDM vorgeschlagene Programm zu Management von Marktkrisen umzusetzen. Während die erste Option selbstverständlich zu vermeiden sei, war Söder in seiner Funktion als Finanzminister begeistert davon, dass die BDM-Vertreter kein neues Steuergeld zur Unterstützung, sondern nur einen „Instrumentenkasten“ zur Pflege des eigenen Marktes forderten. Somit bleibe nur der Rückgriff auf einen Mengeneingriff in Krisenzeiten, so Söder. In Bezug auf den bayerischen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, der nicht unerheblich zu den wegweisenden Beschlüssen der vergangenen Agrarministerkonferenz beigetragen hat, sicherte Söder seine Unterstützung beim Umgang mit der Milchmarktkrise im bayerischen Kabinett zu.
Einig waren sich alle Anwesenden, dass das aktuelle Geschehen auf dem Milchmarkt vor allem durch die Mengenausweitung der EU zurückzuführen sei. Daher sei auch nur eine europäische Antwort auf die aktuelle Marktkrise erfolgsversprechend, so der Staatsminister. Er werde daher Rücksprache mit seinem Parteikollegen und Bundesminister Christian Schmidt halten und um eine Neujustierung der Bundespolitik in diesem Bereich zu werben. „Wenn es Deutschland nicht macht, macht es keiner“, so Söder wörtlich.
Abgeschlossen wurde das ehrliche und konstruktive Gespräch, bei dem Söder auch die schwierige gesellschaftliche Rolle der Landwirtschaft und die teilweise sinnlosen bürokratischen Anforderungen ansprach, mit dem erinnernswerten Satz „Wir schaffen das“ und der Übergabe eines Liters unserer Fairen Milch.