Höchste Zeit für Kommando- & Kurswechsel!
Schluss mit ruinöser Fremdbestimmung!
Unsere Milch – unser Markt – unsere Zukunft!
Schluss mit Mauern – Tourplan
Werte Bäuerinnen und Bauern,
liebe BDM-Mitglieder,
am Montag geht´s los! Wir starten mit unserer Aktions-Tour durch Deutschland unter den oben genannten Überschriften. Die Ignoranz des Verarbeitungssektors und die Untätigkeit der noch amtierenden Bundesregierung ist unerträglich. Während immer mehr Höfe ihre Stalltore für immer schließen, wird dort ordentlich Geld verdient bzw. auf darauf vertraut, dass das schon irgendwie die Branche unter sich regelt.
Unsere miserable Marktstellung verhindert jedoch, dass wir unsere berechtigten Forderungen nach einer Bezahlung, die uns ein zukunftsfähiges Wirtschaften ermöglicht, im Markt durchsetzen können. Ermöglicht und gefördert wird das durch die aktuelle Agrarpolitik. Alle unsere Forderungen, die daran etwas ändern könnten, werden regelmäßig von den Verarbeitern torpediert. Das muss sich dringend ändern!
Die Situation der Tierhalter ist dramatisch – und das muss neben all den anderen aktuellen Miseren wieder deutlicher öffentlich zum Ausdruck gebracht werden. Vor allem uns Tiere haltenden Betrieben werden die Preise für unsere Produkte sozusagen diktiert. Beispiele dafür gibt es genügend: In dem Bewusstsein, dass die Tierhalter aufgrund ihrer massiv gestiegenen Produktionskosten ohnehin stark unter Druck stehen, hat z.B. die Genossenschaftsmolkerei Arla für die Septembermilch eine weitere Milchpreissenkung angekündigt, mit der sie ihre ebenfalls steigenden Produktionskosten nach unten statt nach oben durchreicht. Gleichzeitig betont man die Partnerschaft zwischen Molkerei und Milchviehbetrieben. Immer mehr Molkereikonzerne bauen aktuell – letztlich mit dem Geld der Milchbauern – vegane Vermarktungsschienen als Konkurrenz zur Milch auf, während gleichzeitig den Bauern Geld für eine bessere Branchenkommunikation abgeknöpft wird. Die Liste lässt sich beliebig verlängern. Auch die Schweinebauern verlieren mit dem seit Wochen anhaltenden Sinkflug der Schweinepreise den Boden unter den Füßen.
Auf dieses Machtungleichgewicht werden wir mit einem Demonstrationswagen samt Begleitfahrzeugen bildstark hinweisen und darstellen, wer bisher diktiert, den Takt vorgibt und wer seine schützende Hand über die Verarbeitungsindustrie hält, wer also Verantwortung für diese mehr als prekäre Situation hat. Unsere Forderungen zur Tour findet Ihr unten.
Um die notwendige Öffentlichkeit für unsere Anliegen zu schaffen, brauchen wir Eure zahlreiche Unterstützung bei unseren jeweiligen Aktionsstandorten. Am besten natürlich mit Schleppern, aber auch ohne seid ihr gefordert und willkommen. Die Route im Anhang ist unverbindlich. Es können und werden sich aufgrund unvorhersehbarer Entwicklungen (z.B. spontaner Besuch einer Wahlkampfveranstaltung oder andere spontane Ideen) entsprechende Veränderungen ergeben. Denkbar wäre z.B. auch, dass ein Schlachtunternehmen Besuch von uns bekommt, um unsere Kolleginnen und Kollegen aus dem Schweinesektor zu unterstützen. Mit ihnen geht man mit einem Preisdiktat genauso geringschätzig um wie mit uns.
Wir wollen flexibel vorgehen können, Veränderungen werden daher jeweils vorher bekanntgegeben. Bitte informiert Euch auch über unsere Homepage/Facebook etc. Wir bitten um Eure Flexibilität, die Ihr ja auch im Beruf immer beweisen müsst!
Freuen wird sich unser Aktionsteam nicht nur über die Teilnahme an den Vor-Ort-Aktionen, schön wäre auch ein entsprechender Empfang der Aktionsgespanne einige Kilometer vor den Stationen bzw. eine zeitweise Begleitung bei der Weiterfahrt.
Uns ist bewusst, dass diese Flexibilität sowie die Unterstützung durch die Teilnahme an den Aktionen eine gewisse Herausforderung für uns alle ist. Wir wissen weiter, dass dieses Engagement uns alle massiv fordert, wir wissen aber auch:
Wer sich nicht rührt, wird nicht gehört!
Getreu der Einstellung unseres langjährigen Vorsitzenden Romuald gilt die Haltung „Mir lond it luck!“ („Wir lassen nicht locker!“)
Verfolgt bitte in den nächsten zwei Wochen genau die Infos (WhatsApp, Mail, SMS) und wenn es dann in Eurer Region angesagt ist, Nachbarn/Bekannte sensibilisieren und auf geht´s zur Aktion.
In diesem Sinne und mit kämpferischen Grüßen
Eure BDM-Vorstandschaft sowie vom gesamten BDM Team
Unsere Forderungen zur Tour
Von der neuen Bundesregierung – egal in welcher Konstellation – fordern wir:
Es muss endlich gehandelt werden! Geredet, geglaubt, Steuergeld mit „Hilfsprogrammen“ verschwendet und Bauernkapital vernichtet, wurde lange genug.
Wir brauchen keine Ministerinnen oder Minister, die auf die Selbstheilungskräfte der Wirtschaft bauen, wir brauchen Volksvertreter, die mutig und ergebnisorientiert handeln statt zuschauen und laufen lassen. Den Feststellungen des Bundeskartellamts, dass es kaum Wettbewerb um die Rohmilch gibt und ein Marktmachtgefälle zu Ungunsten der Milchviehhalter besteht, ist endlich Rechnung zu tragen!
Um eine bessere Marktstellung zu erlangen, muss die Landwirtschaft ein wirkungsvolles Marktmanagement umsetzen können. Dafür muss sie als eigenständige Branche anerkannt werden können!
Vom Verarbeitungssektor (Molkereien, Schlachtereien etc.) fordern wir:
Gebt den Widerstand gegen Veränderungen der Gemeinsamen Marktordnung im Sinne von uns Bäuerinnen und Bauern auf!
Die vom EU-Parlament beschlossene Erweiterung der Marktkriseninstrumente (z.B. freiwilliger Lieferverzicht) und die Anerkennung der Landwirtschaft als eigene Branche darf nicht länger torpediert werden.
Steigende Kosten müssen nach oben weitergereicht werden und entsprechend höhere Preise ausgehandelt werden.
Vom Handel erwarten wir Unterstützung für unsere berechtigten Anliegen!
Infomaterial
Informationen und Inhalte zum herunterladen.