Der Prostest der Milchbäuerinnen und Milchbauern geht weiter…
Nach Hochland und DMK: „Schluss mit Mauern!“
Symbolischer Mauerbau vor der
Molkerei Weihenstephan/Müllermilch
am 25. Juni 2021
um 11 Uhr
in 85354 Freising
Milchstr. 1
Warum sind die Milchbauern unterwegs?
Eine massive Kostenunterdeckung und aktuell weitere starke Steigerungen der Produktionskosten machen die Situation der Milchviehbetriebe existenziell untragbar. Starken Preisanstiegen für viele Betriebsmittel stehen Milchpreise gegenüber, die vor sich hin dümpeln und „stabil niedrig“ gehalten werden, obwohl die Marktentwicklung die Durchsetzung deutlich höherer Preise ermöglichen würde. Für die Milchviehhalter eine unhaltbare Situation, denn schon ohne die aktuellen Steigerungen der Produktionskosten können die Vollkosten der Milcherzeugung nicht annähernd gedeckt werden: Eine Unterdeckung von 30 Prozent und mehr halten die Betriebe auf Dauer nicht aus!
Bereits im Herbst 2020 sind die Bäuerinnen und Bauern unter dem Motto „Schluss mit lustig“ vor alle Molkereien und andere Verarbeiter in Deutschland gezogen, um diesen starken Rückenwind für die Durchsetzung höherer Erzeugerpreise in den Kontraktabschlüssen mit dem LEH zu geben. Gefordert wurde nicht nur die Durchsetzung höherer Preise, sondern auch die Unterstützung von Instrumenten und Maßnahmen zur Verbesserung der Marktstellung der Erzeuger.
Nichts davon wollten und wollen die Molkereien bisher umsetzen. Auch in den weiteren Gesprächen mauern sie auf breiter Front gegen jeden Vorschlag, der die Situation der Milchviehbetriebe elementar verbessern könnte.
Im Rahmen der Aktion „Schluss mit Mauern“ haben die Milchviehhalter in einer Auftaktaktion bereits die Molkereien Hochland und DMK besucht. Am 25. Juni um 11 Uhr ist Müllermilch mit seiner Molkerei Weihenstephan dran!
Warum dort?
Müllermilch hat schon aufgrund seiner Größe und auch seiner starken Marken eine große Marktbedeutung und Durchsetzungsstärke. Gleichzeitig zeigt Müllermilch zum wiederholten Mal sein offensives Desinteresse an den Anliegen der Milchviehbetriebe.
Wie seine Kollegen mauert Müllermilch massiv, wenn es darum geht, systemische Veränderungen für die Milchviehbetriebe anzuschieben, um ihnen eine wirtschaftlich tragfähige Zukunft zu ermöglichen. O-Ton Theo Müller: „Ich könnte höhere Preise zahlen, aber ich will und muss nicht!“
Gerade weil auch die Molkereien untereinander in Wettbewerb stehen, braucht es politische Veränderungen, die die nötigen gleichen Rahmenbedingungen schaffen und die Position der Milchviehhalter insgesamt stärken. Aber auch dagegen mauern die Molkereien massiv!
Die Milchviehhalterinnen und Milchviehhalter fordern mit ihrer Aktion die Molkereien in Deutschland auf, dieses Mauern der kompletten Verarbeitungsbranche einzustellen und den Milchviehhalterinnen und Milchviehhaltern eine bessere Marktposition und damit bessere Marktpreise zu ermöglichen.
An die Politiker, die weiter daran glauben wollen, dass die Probleme der Milchviehhalter branchenintern gelöst werden könnten, ist diese weitere Aktion ein Fingerzeig, welcher Teil der Branche wirklich jede Verbesserung der Situation der Milchviehbetriebe blockiert.
Damit muss Schluss sein – Schluss mit dem Mauern gegen die Zukunft der Landwirtschaft!
Programm-Ablauf:
11.00 Uhr: Eröffnung durch Mathias Lohmeier, BDM-Landkreisvorsitzender Erding
11:10 Uhr: Manfred Gilch, BDM-Landesvorsitzender Bayern: „Gelobtes Land Bayern – alles gut bei Milch und Fleisch?“
11:20 Uhr: Josef Schmid (Vorsitzender AbL Bayern): „Agrarwende – das ist mehr als Geldverteilen!“
11:30 Uhr: Stefan Mann, BDM-Vorstandsvorsitzender: „So können wir nicht weitermachen!“
11:50 Uhr: Stefan Bertele, LsV Bayern: „Auflagen und Verordnungen – Folgen einer falschen Agrarmarktpolitik?“
12:00 Uhr: Bau einer Mauer durch „Molkeristen“ – versehen mit „Maurerargumenten“ der Molkereiwirtschaft
Moderation: Hans Foldenauer / Liesi Aschauer
12:45 Uhr: Die Mauer wird von den Milchbauern eingerissen – Motto: „Schluss mit Mauern!“
13:00 Uhr: Zusammenfassung des Tages: Hans Leis, BDM-Landesvorsitzender Bayern – Schluss mit lustig – jetzt wird gehandelt!
Sie erreichen uns vor Ort telefonisch wie folgt:
Ansprechpartner in Freising:
Manfred Gilch, Tel.: 0173/7658237, Landesvorsitzender Bayern
Vorstandssprecher Hans Foldenauer, Tel.: 0170-56 380 56 oder
Jutta Weiß (Pressereferentin), Tel.: 0178-25 17 661
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