Prof. Dr. Achim Spiller und Dr. Gesa Busch (Uni Göttingen) haben sich mit den sechs im LsV-Deutschland beinhalteten Forderungspunkten beschäftigt. Sie sind überzeugt, dass die Forderungen in der vorgeschlagenen Form nicht funktionieren. Bezüglich der Forderungen verweisen die Wissenschaftler auf die in 2008 von uns Milchviehhaltern organisierten Proteste, die langfristig nichts verändert hätten.
Göttingen: Wissenschaft nimmt Forderungen von LsV-Deutschland auseinander
BDM-Anmerkung: In der Tat, auch uns erinnern die aktuellen Geschehnisse an 2008.
Ursächlich dafür war die Nichtumsetzung der vom BDM im Zusammenhang mit der Preisforderung stehenden Veränderungen wie die Flexibilisierung der damals noch bestehenden Milchquotenregelung, die Abschaffung der Saldierung, die Änderung des Umrechnungsfaktors. Alles marktwirtschaftliche Notwendigkeiten, denen in Milchgipfeln sogar mit der Bundeskanzlerin zugestimmt worden sind, um jedoch schon am gleichen Tag beginnend dagegen zu arbeiten. Der damalige Bauernverbandspräsident hat beim Herausgehen vom Gipfeltreffen gegenüber dem BDM noch gesagt, man müsse jetzt auf die Umsetzung der beschlossenen Marktmaßnahmen achten, im Hintergrund ist jedoch schon die Maschinerie dagegen angelaufen gewesen. Zusammen mit den Verbänden der Molkereiindustrie wurden dann sämtliche Marktmaßnahmen abgebügelt mit den bekannten Folgen. Darum beinhalten die von den im Milchdialog zusammenwirkenden Verbänden gestellten Forderungen auch Veränderungen in der Gemeinsamen Marktordnung, die z. B. die Marktstellung der Landwirtschaft gegenüber der Verarbeitungsebene sehr deutlich verbessern sowie wirkungsvolles Marktmanagement in Verantwortung der Milchviehhalter ermöglichen würden.
Zum Thema: Die Ausführungen der Göttinger Ökonomen finden Sie hier:
https://agrardebatten.blog/2020/12/15/bauernproteste-gegen-den-handel-kommentar/
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