Zum Wahlkampfeinsatz kam Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Weingarten und die Milchviehhalter waren – wie auch bereits in der vergangenen Woche in Montabaur – schon da. Mehr als hundert Landwirte, die teilweise mit Schleppern angereist waren, demonstrierten für die Neuausrichtung der Milchmarktpolitik der Bundesregierung, die die aktuelle Krise schlichtweg befeuert hat und sich noch immer sinnvollen, im Krisenfall mengenreduzierenden Strategien verweigert.
BW: BDM-Milchviehhalter demonstrieren gegen fehlenden politischen Willen von Bundeskanzlerin Merkel
Vor der Kundgebung nahmen sich Landtagsabgeordneter Paul Locherer und Bundestagsabgeordneter Waldemar Westermayer Zeit für ein persönliches Gespräch. Hier berichtete Locherer von der gemeinsamen Position der agrarpolitischen Sprecher aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern, die Möglichkeiten der gemeinsamen Milchvermarktung zu steigern. Wie strukturell sinnlos ein solches Ansinnen ist, zeigt die Tatsache, dass nur die Hälfte der Milch an den Einzelhandel ausgeliefert wird und sich somit am Problem der zu viel erzeugten Milch nichts ändere.
Ein deutliches Zeichen, was die Praktiker von der aktuellen Agrarpolitik der Bundesregierung halten, setzte der abgekippte Laster frischer Mist. Wieweit die Politik in diesem gefangen sei, zeigte neuerlich die fehlende Anteilnahme der Bundeskanzlerin gegenüber den Milchbauern.
Zum Thema:
Ein Haufen Mist für Merkels „Mistpolitik“ – stuttgarter-nachrichten.de