Der BDM wird als Mitglied verschiedener Arbeitsgruppen seinen fachlichen Input in die Erarbeitung einzelner Themenstellungen einer möglichen Sektorstrategie 2030 einbringen, damit auch die Position der Milchviehhalter Berücksichtigung findet.
„Sektorstrategie 2030“ – BDM arbeitet auf Arbeitsgruppenebene fachlich mit
Auf dem Tisch liegt ein ganzes Bündel an Themen wie Standardsetzung, Branchenkommunikation, die Gestaltung der Agrarpolitik und der Lieferbeziehungen, Außenhandel, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Molkereistrukturen und Forschung/Lehre. Während in die Arbeitsgruppen Vertreter aller Verbände, die eine eigene Sektorstrategie vorgelegt haben (BDM, DBV, DRV und MIV) vertreten sind, besteht das Lenkungsgremium nur aus Vertretern von DBV, DRV und MIV.
„Unsere Mitarbeit ist tatsächlich eher auf Ebene eines fachlichen Beirats angelegt“, erklärt BDM-Vorsitzender Stefan Mann die Rolle, die dem BDM durch das Lenkungsgremium zugewiesen wurde. Alle relevanten Entscheidungen zur internen Organisation und Struktur der Erarbeitung einer Sektorstrategie, zu Regelungen für den weiteren Arbeitsprozess, zur Kommunikation bis hin zur Beschlussfassung und Präsentation des Ergebnisses wurden und werden vom Lenkungsgremium ohne Beteiligung des BDM beschlossen. In den Arbeitsgruppen soll die Vorarbeit für das Lenkungsgremium geleistet werden, das die wesentlichen Bestandteile der Sektorstrategie festlegen will.
„Das ist das Ergebnis erster Vorgespräche, bei denen sich bereits klar herauskristallisiert hat, dass die Sektorstrategie des BDM bereits in seiner Zielsetzung soweit von den Sektorstrategien der anderen beteiligten Verbände abweicht, dass es schwierig wird, einen gemeinsam getragenen Konsens zu finden“, erklärt BDM-Sprecher Hans Foldenauer. „Unsere Sektorstrategie verfolgt einen problemlösungsorientierten Ansatz, d.h. sie setzt konsequent da an, wo die Hauptprobleme des Sektors liegen, nämlich im Bereich der Milchviehhaltung. Hier sind die Probleme derart eklatant, dass der Schwerpunkt möglicher Lösungsansätze nach unserer Auffassung auch in diesem Bereich liegen muss.“
In seiner Strategie setzt der BDM daher bei den Defiziten an, die das Bundeskartellamt in seiner Sektoruntersuchung Milch festgestellt hat: ein Machtgefälle zu Lasten der Milcherzeuger und entsprechende Wettbewerbsdefizite. Eng damit verknüpft sind auch die Lösungsvorschläge des BDM für ein wirkungsvolles Marktkrisenmanagement und die Gestaltung der Lieferbeziehungen. Ergänzend dazu wurden Themen wie die Erarbeitung akzeptierter Standards, Absatzförderung, Digitalisierung, Nachhaltigkeitsthemen und soziale Standards, die für die Bäuerinnen und Bauern wichtig sind, bearbeitet.
„Wir Milchviehhalter brauchen echte Veränderungen im Sinne der Milchviehhalter, wenn wir zukunftsfähig wirtschaften und die Herausforderungen der Zukunft stemmen wollen. Wir haben völlig veränderte Märkte und gleichzeitig ein veraltetes Milchmarktsystem, das mit Klauen und Zähnen verteidigt wird. Ein kleinster gemeinsamer Nenner, der nur den Status Quo widerspiegelt, wird keine wegweisenden Schritte in eine Zukunft bis 2030 oder darüber hinaus einleiten“, erläutert BDM-Vorsitzender Stefan Mann. „Um ein wirklich ambitioniertes Ziel zu erreichen, müssten aber alle Marktbeteiligten über ihren Schatten springen und mehr als ihre Komfortzone verlassen. Eine offene Verständigung ist dafür der Anfang.“