In den kommenden Wochen werden die Milchviehhalter des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. mehrere „Milch(ver-)pulver-Aktionen“ in unterschiedlichen Bundesländern unter dem Motto „Marktverantwortung statt Pulver-Irrsinn“ durchführen.
Auftakt „BDM-(Ver-)PULVER-Tour“ am 25. August in Bad Kissingen und Fulda – Motto: Marktverantwortung statt Pulver-Irrsinn
Der Auftakt dazu fand am Freitag, 25. August, anlässlich der Wahlkampf-Sommertour von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Bad Kissingen und Fulda statt. Die Milchviehhalter bliesen neben einem symbolischen riesigen Milchpulverberg (rund 360.000 Tonnen Interventionsware) mit einem großen Gebläse Milchpulver hoch in die Luft und wirbelten so eine ordentliche Milchpulver-Staubwolke auf.
„Mit diesem Bild wollen wir darauf hinweisen, dass die bisherige Strategie der Milchkrisen-Bekämpfung für die Milchviehhalter fatale Folgen hat und auch den Steuerzahlern nur schwer zu vermitteln ist“, erklärt BDM-Vorsitzender Romuald Schaber. „EU-Gelder werden regelrecht verpulvert, um in der Krise riesige Pulvermengen einzulagern, die noch weit über die akute Krise hinaus, auf die Milchpreise drücken und den Milchbauern sprichwörtlich wieder auf die Füße fallen.“
Die Milchkrise 2015/16 wurde durch das lange Zögern der Bundesregierung, bis man sich schließlich doch noch für die Verknüpfung von Hilfsgeldern mit Mengendisziplin entschied, unnötig verlängert und verschärft. Die Milchpulverberge sind nun das sichtbare Zeichen des Miss-Managements der Krise.
„Wichtig ist, dass man daraus lernt und die richtigen Konsequenzen zieht“, so Schaber. „Jetzt müssen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass sich dieses Szenario nicht wiederholen wird!“
Die Milchviehhalter fordern:
In Krisenphasen Milch-Übermengen eindämmen statt übermäßig einlagern!
Milchpulverberge jetzt marktunschädlich abbauen und das bestehende EU-Sicherheitsnetz dauerhaft um die Möglichkeit erweitern, in schweren Marktkrisen die EU-Milchmenge zu deckeln bzw. zu reduzieren! Das BDM-Milchmarkt-Kriseninstrument muss als fester Bestandteil des Sicherheitsnetzes für den EU-Milchmarkt installiert werden!
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