TH: Bundestagskandidaten wollen Milch zum Thema machen

(Th./Troistedt). Dr. Maria Flachsbarth, Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (CDU), besuchte den Milchviehbetrieb von Ralf Schmidt, BDM-Landesteam Thüringen. Begleitet wurde sie von der Bundestagsabgeordneten Antje Tillmann (CDU), die im Wahlkreis Erfurt-Weimar-Weimarer Land II erneut für den Bundestag kandidiert und MdL Mike Mohring, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag.

Auch Carsten Schneider, SPD-Bundestagsabgeordneter und Kandidat für den Wahlkreis, war der Einladung der Milchbauern gefolgt und suchte den praxisnahen Einblick auf die Belange der Milchviehhalter.
Zusammen mit seinem Bruder Jörg Schmidt, BDM-Vorstandsmitglied Stefan Mann und den Thüringer Landesteammitgliedern Arnold Becker, BDM-Teamleiter Thüringen, und Heinrich Hille mit seiner Tochter führte Ralf Schmidt die Politiker über seinen Betrieb. „Seit 1992 produzieren wir mit über 50 Kühen und 75 Hektar für die Erfurter Großmolkerei DMK Milch. Aber die letzten sechs Jahre mit den drei Milchkrisen mit langen Preistälern um die 20 Cent/kg Milch gingen an die Substanz unseres Familienbetriebes“, erklärte Milchviehhalter Schmidt.
„Die in immer kürzeren Abständen eintretenden Krisen mit starken Preisabfällen verschlingen gebildete Rücklagen“, betonte Jörg Schmidt. „Das hat massive Auswirkungen auf die Betriebsführung  und bedroht die Existenz der Familienbetriebe.“ Milchbauer Schmidt zog Parallelen zum wechselhaften Sommerwetter: „Das Wetter können wir nicht ändern, aber wir müssen Warnungen ernst nehmen und entsprechend reagieren, nur so überstehen wir Unwetter. Ähnlich müssen wir bei krisenhaften Angebotsüberhängen oder Nachfragerückgängen auf dem Milchmarkt rechtzeitig handeln können und so zukünftige Krisen sicher umschiffen“.
BDM-Vorstand Stefan Mann betonte insbesondere gegenüber der Parlamentarischen Staatssekretärin Flachsbarth die Wichtigkeit, dass das EU-Sicherheitsnetz dauerhaft um ein Kriseninstrument erweitert  wird, mit dem man im Falle einer Krise die Milchmengen wirksam eindämmen kann. Nicht benötigte Mengen, die Preisdruck erzeugen, sollten erst gar nicht produziert werden, erklärte Mann. Arnold Becker und Heinrich Hille erläuterten noch einmal die Grundzüge des BDM-Konzepts zum Krisenmanagement und wiesen darauf hin, dass sich in den letzten Jahren sehr deutlich gezeigt habe, dass die bisherigen Instrumente der Privaten Lagerhaltung und Intervention alleine nicht ausreichten, um Marktkrisen abwenden oder bekämpfen zu können. Und jetzt müsse noch diskutiert werden, was mit den angehäuften Milchpulverbergen von rund 360.000 t passieren solle.
Die Politiker boten den Milchviehhaltern an, die Milch zum Thema weiterer Gespräche nach der Bundestagswahl im politischen Berlin zu machen. Carsten Schneider zeigte sich offen für die BDM-Forderungen. „Ziel der Agrarpolitik muss es sein, möglichst viele Betriebe in der Fläche und regionale Wirtschaftskreisläufe zu erhalten“.

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